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Ist Elektrosmog von Photovoltaikanlagen gesundheitsschädlich?

Ist Elektrosmog von Photovoltaikanlagen gesundheitsschädlich?

Einleitung: Ist Elektrosmog von Photovoltaikanlagen gesundheitsschädlich?

Photovoltaik ist eine der wichtigsten Technologien zur nachhaltigen Stromerzeugung. Trotz hoher Zustimmungswerte trifft man immer wieder auf Vorurteile gegenüber Photovoltaik. Eine Sorge der Menschen ist es, dass Photovoltaikanlagen gefährlichen Elektrosmog verursachen könnten. Wir klären Sie in diesem Artikel auf, was Elektrosmog überhaupt ist, welche Strahlung von elektrischen Geräten im Allgemeinen ausgeht und inwiefern Photovoltaikanlagen Elektrosmog verursachen.

Was ist Elektrosmog?

Elektrosmog ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Belastungen, die von elektrischen und magnetischen sowie von elektromagnetischen Feldern ausgehen. Dabei bezeichnet Elektrosmog kein natürliches Phänomen, sondern künstliche und damit vom Menschen hervorgerufene elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder. Hierbei ist es wichtig, zwischen zwei Arten von Feldern zu unterscheiden:
  1. Niederfrequente elektrische und magnetische Felder
  2. Hochfrequente elektromagnetische Felder

Was sind niederfrequente elektrische und magnetische Felder?

Jedes Elektrogerät im Haushalt benötigt Strom. Die meisten Elektrogeräte, z. B. Wasch­maschine, Mikrowelle oder Elektroherd, werden mit niederfrequentem Wechselstrom betrieben. Dabei beträgt die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde (Frequenz des Stroms) weniger als 100 Kilohertz. Solange die Geräte an das Stromnetz angeschlossen sind, werden sie von einem elektrischen Feld umgeben. Ob die Geräte an- oder ausge­schaltet sind, ist hierbei nicht relevant. Sobald diese benutzt werden, entstehen zusätzlich magnetische Felder. Während elektrische Felder durch Haus- oder Zimmerwände abgeschirmt werden können, durchdringen magnetische Felder auch Wände und Mauern.

Was sind hochfrequente elektromagnetische Felder?

Hochfrequent bezeichnet eine Frequenz von über 100 Kilohertz, also über 100 Schwin­gungen pro Sekunde. Elektrische und magnetische Felder treten dabei immer gleichzeitig auf. Deshalb spricht man von „elektromagnetischen“ Feldern. Hochfrequente elektro­magnetische Felder entstehen z.um Beispiel durch Sendemasten für Mobilfunk, Radio und Fernsehen, aber auch durch Handys, WLAN-Stationen und schnurlose Funktelefone. Zudem kann elektromagnetische Strahlung nicht ohne Weiteres abgeschirmt werden.

Strahlung von elektrischen Haushaltsgeräten

Ist die Strahlung gesundheitsschädlich?

Die Wirkung von Elektrosmog und insbesondere von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern wird seit Jahren diskutiert. So ist bis heute umstritten, wie schädlich die Strahlung für Menschen und Tiere tatsächlich ist. Grundsätzlich kommen in allen Lebewesen natür­liche elektrische Felder und Ströme vor, z. B. leiten Nerven ihre Signale als elektrische Impulse weiter. Die von Elektrosmog ausgehenden potenziellen Gesundheitsschäden können erst ab dem 100-fachen des menschlichen Basiswertes nachgewiesen werden. Daher wurden für jegliche Quellen elektrischer und magnetischer sowie elektro­magnetischer Felder national und international Grenzwerte festgelegt. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz ist bei Einhaltung der Grenzwerte „der Schutz vor nachgewiesenen gesundheitlichen Wirkungen gewährleistet.“

Wie viel Strahlung geht von elektrischen Haushaltsgeräten aus?

Die von Haushaltsgeräten ausgehenden Feldstärken sind in der Regel gering. Nur unmittelbar an der Oberfläche mancher Geräte können lokal hohe Werte auftreten, z. B. beim Föhn. Zudem nehmen die Feldstärken mit jedem Zentimeter Entfernung vom Gerät erheblich ab. Im Gebrauchsabstand ist die magnetische Flussdichte daher bei den meisten Geräten gering. Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die magnetische Flussdichte verschiedener Haushaltsgeräte (Werte vom Bundesamt für Strahlenschutz).
Haushaltsgerät 3 cm Abstand (Flussdichte) 30 cm Abstand (Flussdichte) 100 cm Abstand (Flussdichte)
Föhn (für Haare) 6 – 2000 0,01 – 7 0,01 – 0,3
Elektrischer Rasierer 15 – 1500 0,08 – 9 0,01 – 0,3
Staubsauger 200 – 800 2 – 20 0,13 – 2
Mikrowelle 73 – 200 4 – 8 0,25 – 0,6
Bügeleisen 8 – 30 0,12 – 0,3 0,01 – 0,03
Computer 0,5 – 30 Weniger als 0,01
Fernseher 2,5 – 50 0,04 – 2 0,01 – 0,15
Zur Einordnung der Werte: Eine Flussdichte von unter 100 gewährleistet, dass im Körper ein Grenzwert von 20 Millivolt pro Meter nicht überschritten wird. Dieser Wert gilt selbst bei Dauereinwirkung als gesundheitlich unbedenklich.

Verursachen auch Photovoltaikanlagen Elektrosmog?

Wie oben erläutert, entstehen grundsätzlich durch alle elektrischen Geräten elektrische und magnetische Felder. Da Wechselrichter, Solarmodule und Wechselstrominstallationen ebenfalls solche Felder hervorrufen, verursachen auch Photovoltaikanlagen Elektrosmog. Allerdings geht von PV-Anlagen keine erhöhte oder gar gefährliche Strahlung aus. Die von den Modulen erzeugten Felder weisen im Abstand von 30-50 Zentimetern Werte auf, die dem natürlichen Erdmagnetfeld entsprechen. Zwar verursachen Wechselrichter auch höherfrequente Wechselfelder, doch ein durchdachter Aufbau der Anlage (z. B. Wechsel­richter im Keller) reduziert auch hier die Strahlung auf ein Minimum. Dementsprechend stellt eine Photovoltaikanlage kein Gesundheitsrisiko dar

Fazit: Photovoltaikanlagen sind nicht gesundheitsschädlich

Im Allgemeinen erzeugen alle elektrischen Geräte elektrische und magnetische Felder, so auch Photovoltaikanlagen. Allerdings geht von ihnen kein Gesundheitsrisiko aus. Denn: die magnetische Flussdichte, die die Stärke eines Magnetfelds misst, ist bereits bei wenigen Zentimetern Abstand sehr gering. Photovoltaikanlagen und deren Magnetfelder sind also nicht gesundheitsschädlich.
Ist Elektrosmog von Photovoltaikanlagen gesundheitsschädlich?
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