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Entsorgung von Solarmodulen: Kosten und Ablauf vom PV-Recycling

Entsorgung von Solarmodulen: Kosten & Ablauf von PV-Recycling

Einleitung: Entsorgung von Solarmodulen: Kosten & Ablauf vom PV-Recycling

Solarmodule haben eine hohe Lebensdauer von 25-30 Jahren, je nach Art und Qualität der Module. Spätestens nach 30 Jahren steht jedoch die Solarmodulentsorgung an. Betreiber stellen sich daher die Frage, ob die Entsorgung für sie Kosten verursacht und inwieweit ein Recycling von Photovoltaikmodulen möglich ist. Photovoltaik ist eine nachhaltige Art der Energieerzeugung – doch ist auch eine umweltverträgliche Photovoltaikentsorgung möglich?

Wie wird die Solarmodulentsorgung gesetzlich geregelt?

Seit 2012 regelt die europäische WEEE-Richtlinie die Entsorgung von Solarmodulen. WEEE steht hierbei für “Waste of Electrical and Electronic Equipment”, zu Deutsch: Elektro- und Elektronikgeräteabfall. Die Richtlinie verpflichtet die Produzenten zur Rücknahme und Entsorgung alter Photovoltaikmodule. Gleichzeitig schreibt sie eine Mindestquote von 80 Prozent für das Recycling von Solarmodulen vor. Die konkrete gesetzliche Ausgestaltung der Richtlinie dagegen ist Sache der einzelnen EU-Mitgliedsstaaten. Die deutsche Umsetzung der Richtlinie ist das Elektro- und Elektronikgerätegesetz, kurz ElektroG. Seit Oktober 2015 fallen auch Solarmodule unter das ElektroG.

Wer oder was organisiert das Photovoltaik-Recycling?

Europäische Hersteller sind dazu verpflichtet, alte Solarmodule zurückzunehmen und sich um das Photovoltaik-Recycling zu sorgen. Aus diesem Grund haben sich die europäischen Hersteller zu einem Verband namens PV Cycle zusammengeschlossen, welcher das gesammelte Recycling übernimmt.

Wie viel kostet die Entsorgung von Solarmodulen?

Die Entsorgung von Solarmodulen ist für private Verbraucher kostenlos. Haushaltsübliche Mengen können einfach bei einem Wertstoffsammelhof abgegeben werden; zweimal jährlich ist sogar eine kostenlose Abholung möglich. Entsprechend bleibt die Demontage der Module als einziger Kostenpunkt. Bei gewerblichen Photovoltaikanlagen kommt es auf die Größe der Anlage an. Wenn diese mit einer privaten Anlage vergleichbar ist, können Sie die Module auch hier in einem gewöhnlichen Werkstoffhof abgeben. Bei größeren Mengen (ab 40 Modulen) muss der Modulhersteller diese kostenlos abholen, wenn sie nach 2015 installiert wurden. Andernfalls können Sie als Gewerbetreibender einen Dienstleister beauftragen. Der Verband PV Cycle organisiert beispielsweise die Abholung. Informationen zum Recycling von Solarmodulen in den einzelnen europäischen Mitgliedsstaaten sind auf der Seite von PV Cycle zu finden, natürlich auch für Deutschland. Wo der nächste Wertstoffsammelhof ist, lässt sich mithilfe des Suchportals der Stiftung Elektro-Altgeräte herausfinden.

Wie läuft das Photovoltaik-Recycling nach der Abgabe beim Wertstoffhof ab?

Die alten Solarmodule werden zunächst beim Wertstoffsammelhof eingelagert, bis ein spezielles Entsorgungsunternehmen diese abholt. Anschließend werden die Module einer sogenannten Erstbehandlung unterzogen. Hierbei werden die Altmodule hinsichtlich einer möglichen Vorbereitung zur Wiederverwertung überprüft. Je nach Modul kommt es bei diesem Schritt auch zur Entnahme von Flüssigkeiten oder Schadstoffen. Danach werden die restlichen Materialen getrennt, sortiert und soweit wie möglich recycelt. Wichtig ist, dass die Module ordnungsgemäß abgebaut, transportiert und gesammelt – und nicht schon vorher beschädigt – wurden. Bei einer ordnungsgemäßen Entsorgung sind grundsätzlich keine schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt zu erwarten.

Warum ist der ordnungsgemäße Abbau der Solarmodule so wichtig?

Eine ordnungsgemäße Entsorgung von Solarmodulen ist für ein erfolgreiches Photovoltaik-Recycling äußerst wichtig. Ordnungsgemäß bedeutet hierbei nicht nur, die Module beim Wertstoffsammelhof abzugeben. Sondern auch, sie so abzumontieren und zu transportieren, dass es nicht zu einer Beschädigung der Module kommt. Beschädigte Solarmodule stellen ein Risiko für die Umwelt dar, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass Schadstoffe unkontrolliert austreten. Besonders relevant sind hierbei Blei und Cadmium. Cadmium kommt zwar nur in Dünnschicht-Modulen zum Einsatz und hat in Deutschland einen sehr geringen Anteil, doch Blei wird auch bei anderen Modularten an Kontakt- und Lötstellen sowie zur Metallisierung eingesetzt. Wenn die Entsorgung der Module ordnungsgemäß abläuft, ist auch ein Recycling oder zumindest die umweltgerechte Entsorgung der schädlichen Stoffe in Solarmodulen möglich.

Wie hoch ist der Anteil des Photovoltaik-Recyclings in Deutschland?

Die europäische WEEE-Richtlinie schreibt einen Anteil von mindestens 80 Prozent vor. Tatsächlich liegt der Wert aber noch höher. Im September 2018 nahm beispielsweise die innovative Anlage von SUEZ in Knittlingen ihren Betrieb auf, durch die das Photovoltaik-Recycling noch einmal deutlich verbessert wurde. Mehr als 90 Prozent aller enthaltenen Materialen können durch die verbesserten Verfahren zurückgewonnen werden, was insbesondere für die zuvor schwer recycelbaren Edelmetalle wichtig ist. Insgesamt bestehen Solarmodule jedoch zum großen Teil aus Materialen, die gut recycelt werden können, zum Beispiel Glas und Aluminium.

Und was ist mit der Entsorgung der anderen Komponenten einer Photovoltaikanlage?

Photovoltaikanlagen umfassen nicht nur Solarmodule, sondern auch noch weitere Komponenten wie Wechselrichter oder Solarbatterien. Auch diese Komponenten enthalten Rohstoffe, die wiederzuverwerten oder zumindest umweltgerecht zu entsorgen sind. Alle Komponenten, bei denen es sich im weitesten Sinne um Elektronik handelt, fallen ebenfalls unter das ElektroG. Da die Abgabe am Wertstoffhof für die anderen Komponenten jedoch oft nicht kostenfrei ist, sollten sich Verbraucher für diese Entsorgung direkt an die Hersteller wenden. Diese sind seit Inkrafttreten des ElektroG dazu verpflichtet, die Komponenten kostenlos zurückzunehmen und sorgen sich dann um das Recycling.

Fazit: Durch eine ordnungsgemäße Entsorgung von Solarmodulen ist die Photovoltaik-Recycling Quote hoch

Solarmodule haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 25-30 Jahren. Für ein erfolgreiches Photovoltaik-Recycling ist eine ordnungsgemäße Entsorgung der Solarmodule äußerst wichtig. Für Verbraucher entstehen dabei keine Kosten: Die Module können einfach bei einem Wertstoffsammelhof abgegeben werden. Das weitere Recycling organisiert dann der Verband PV Cycle. Bisher war die Abfallmenge sehr überschaubar, da der Ausbau von PV in Deutschland erst mit dem EEG im Jahr 2000 richtig begann. Für die Entsorgung der anderen Komponenten einer Photovoltaikanlage, wie Wechselrichter und Solarbatterien, sollten sich Verbraucher am besten an die jeweiligen Hersteller wenden. Diese sind nach dem ElektroG zur kostenlosen Rücknahme der Komponenten verpflichtet.

Entsorgung von Solarmodulen: Kosten und Ablauf vom PV-Recycling
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