Beitrag
Wallbox & Ladesäule: Welche Stecker und Ladekabel gibt es für E-Autos?

Wallbox & Ladesäule: Welche Stecker und Ladekabel gibt es für E-Autos?

Einleitung: Wallbox & Ladesäule – welche Stecker und Ladekabel gibt es für E-Autos?

Elektroautos werden in Deutschland immer beliebter, wodurch auch das Angebot an verschiedenen Modellen wächst. Dabei unterscheiden sich E-Autos durch ihre Akku-kapazität und Ladetechnik. Wer über die Anschaffung eines E-Autos nachdenkt, sollte sich daher vor dem Kauf über die verschiedenen E-Auto-Stecker und -Ladekabel informieren.

Überblick über E-Auto-Stecker: Welche Ladestecker gibt es in Deutschland?

In Deutschland sind bei E-Autos vier Steckertypen besonders häufig anzutreffen: Der Typ-1-Ladestecker, der Typ-2-Ladestecker, der CCS-Stecker und der CHAdeMO-Stecker. Darüber hinaus gibt es noch den Tesla Supercharger, den Schuko-Stecker und den CEE-Stecker.

Den Schuko-Stecker hat praktisch jeder schon einmal benutzt, denn es handelt sich hierbei um einen Stecker, der in eine haushaltsübliche 230-V-Steckdose passt. Für Elektroautos stellt dieser Stecker jedoch nur eine Notlösung dar, weshalb dieser Ladevorgang auch als Notladung bezeichnet wird. Der CEE-Stecker dagegen wird in Wohnwagen, Wohnanhängern und Camper-Vans eingesetzt, um die Fahrzeuge auf Campingplätzen an das Stromnetz anzuschließen. Theoretisch eignen sich CEE-Stecker auch für das Laden von E-Autos, sind aber eher unüblich.

Da für Elektroautos die ersten fünf Steckertypen von Bedeutung sind, werden wir diese im Folgenden genauer vorstellen.

Typ-1-Stecker: Der asiatische und nordamerikanische Stecker fürs E-Auto

Der einphasige Typ-1-Stecker erreicht maximal 7,2 Kilowatt und wird vor allem von asiatischen und nordamerikanischen Herstellern verbaut. Da die meisten Ladesäulen in Deutschland für einen Typ-2-Stecker ausgestattet sind, liegen den in Deutschland verkauften Modellen meist Ladekabel mit zwei Anschlüssen bei. Auf der Fahrzeugseite befindet sich bei diesen Kabeln dann ein Typ-1-Stecker und auf der Ladestationsseite ein Typ-2-Stecker, wodurch die Fahrzeuge mit Standard-Ladesäulen kompatibel sind.

Typ-2-Stecker: Der europäische und damit auch deutsche Standardstecker

Die Mehrzahl der E-Auto-Modelle verfügt über einen Typ-2-Stecker, welcher sich in Europa durchgesetzt hat und als Standard definiert wurde. Die maximale Ladeleistung mit dreiphasigem Strom beträgt 43 Kilowatt, bei privaten Wallboxen werden in der Regel bis zu 22 Kilowatt erreicht. Seit 2013 ist dieser Stecker die europäische Norm, weshalb öffentliche Ladesäulen meist über einen Typ-2-Anschluss verfügen. Der Stecker wird auch als „Mennekes-Stecker“ bezeichnet und kann durch einen CCS-Stecker fürs Schnelladen ergänzt werden.

CCS-Stecker (Combo-Stecker): Der Standardstecker für die Schnellladung

CCS-Stecker (auch Combo-Stecker genannt) stellen im Grunde keinen alternativen Steckertyp dar, sondern ergänzen den Typ-2-Stecker. CCS steht für „Combined Charging System“ und ermöglicht durch zwei zusätzliche Kontakte eine Schnellladung mit Gleichstrom. Der CCS-Stecker hat sich in Europa für die Schnellladung von Typ-2-Stecker-Fahrzeugen etabliert und wurde daher ebenfalls als Standard definiert. Die Ladeleistung beträgt meist 50 Kilowatt, neuere Schnellladestationen unterstützen aber auch eine höhere Leistung.

CHAdeMo-Stecker: Der asiatische Schnellladestecker

Der CHAdeMo-Stecker ist der japanische Standardstecker für die Gleichstrom-Schnellladung eines E-Autos. Der Name steht für „Charge de Move“ und erreicht in der Regel 50 Kilowatt, je nach Ladestation ist aber auch eine höhere Leistung möglich. Der CHAdeMo-Stecker wird vor allem in asiatischen Fahrzeugen eingesetzt, z.B. von Nissan, KIA oder Mitsubishi.

Tesla Supercharger: Das Schnellladesystem für Tesla-Modelle

Der amerikanische Elektroauto-Hersteller Tesla hat manche seiner Modelle mit einem eigenen Schnellladesystem ausgestattet, bei dem es sich um einen modifizierten Typ-2-Stecker handelt. Der sogenannte Tesla Supercharger erreicht in Deutschland eine Leistung von bis zu 120 Kilowatt. Für die Nutzung des Tesla Superchargers wird jedoch teilweise eine Gebühr fällig. Zudem sind die Ladestationen seltener als herkömmliche Schnellladestationen flächendeckend vorhanden, weshalb eine vorherige Überprüfung der Standorte sinnvoll ist. Alternativ ist die Aufladung eines Tesla-Modells aber auch an einer Ladestation mit Typ-2-Steckerausstattung möglich.

E-Auto aufladen: Je schneller, desto besser? – Nachteile der Schnellladung

Das Elektroauto an einer Schnellladesäule aufzuladen, scheint attraktiv: Die Ladezeiten betragen durchschnittlich zwischen 30-60 Minuten, was gerade mal der Dauer einer Mittagspause entspricht. Trotzdem sollte eine Schnellladung nicht die Regel, sondern die Ausnahme beim Laden eines Elektroautos bilden, da der Akku unter einer Schnellladung mehr leidet, als beim Laden mit einer niedrigeren Leistung. Eine Schnellladung wirkt sich damit negativ auf die Lebenszeit eines Akkus aus – übrigens nicht nur bei Elektroautos, sondern auch bei Smartphones. Das Laden mit einer geringeren Leistung, zum Beispiel an einer privaten Wallbox mit 11 Kilowatt, schont den Akku und führt zu einer längeren Lebenszeit – weshalb sich die Anschaffung einer Wallbox für den Fahrer bzw. die Fahrerin in mehrfacher Hinsicht lohnt. Weitere Informationen zu Wallboxen haben wir in unserem Artikel „E-Auto Ladezeiten: Wie lange dauert der Ladevorgang an einer Wallbox/ Ladestation“ zusammengefasst.

Welche E-Auto Ladekabel gibt es?

Für das Laden an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose wird ein Mode 2-Ladekabel benötigt. Dieses Ladekabel wird von den Automobilherstellern mitgeliefert und ist für Notladungen vorgesehen. Eine in das Kabel integrierte „In-Cable Control Box“ kommuniziert relevante Informationen zwischen Fahrzeug und Ladeanschluss, z. B. den aktuellen Ladestatus. Das Ladekabel für die Ladung des E-Autos an einer Ladestation wird als Mode-3-Ladekabel bezeichnet. Mode-3-Kabel benötigen keine In-Kabel-Kontrollbox, da die Station über das Ladekabel direkt mit dem E-Auto kommuniziert. Wer einen Typ-1-Stecker hat, erhält oft ein Kabel mit zwei verschiedenen Steckern, nämlich einem Typ-1-Stecker fürs Fahrzeug und auf der anderen Kabelseite einen Typ-2-Stecker, um das Fahrzeug an Standard-Ladestationen tanken zu können. An Schnellladesäulen ist das entsprechende Steckerkabel in der Regel mit der Ladesäule fest verbunden, weshalb kein eigenes Ladekabel nötig ist.

Ist es wichtig, in welcher Reihenfolge die Stecker fürs Laden eingesteckt werden?

Es ist nicht wichtig, in welcher Reihenfolge die Stecker zum Aufladen angeschlossen werden. Bei der Initialisierung des Ladevorgangs wird das Kabel automatisch verriegelt, weshalb ein Kabeldiebstahl nicht möglich ist. Entfernen Sie nach Abschluss des Ladevorgangs zuerst den Stecker am Fahrzeug und danach jenen an der Ladestation.

Günstig & nachhaltig Zuhause tanken – Dank Wallbox und Photovoltaikanlage

Für das Laden des Elektroautos zuhause ist die Nutzung einer Wallbox zu empfehlen. Das Laden an der Haushaltssteckdose kostet nicht nur deutlich mehr Zeit, sondern ist auch mit einem höheren Risiko verbunden. Zudem sind nicht alle Hausinstallationen für das Laden an der Steckdose über viele Stunden ausgelegt, weshalb die Überprüfung durch einen Elektriker nötig ist. Mithilfe einer Wallbox kann das E-Auto sicher und schneller zuhause aufgeladen werden. Einen weiteren Vorteil stellt die Kombination von E-Mobilität und Photovoltaik dar, denn wer eine Photovoltaikanlage besitzt, kann den selbsterzeugten Solarstrom auch ins E-Auto tanken. Diese Option wirkt sich nicht nur positiv auf die Umwelt aus, sondern auch auf die Tankkosten, denn selbsterzeugter Photovoltaikstrom ist deutlich günstiger als Strom aus dem öffentlichen Netz. Wenn Sie sich genauer über die Vorteile informieren wollen, lesen Sie doch unseren Artikel zur Kombination von Photovoltaikanlage und Elektroauto.

Fazit: Vorher über Steckertyp am gewünschten Modell informieren

In Deutschland kommen derzeit verschiedene Steckertypen für Elektroautos zum Einsatz. Welcher Steckertyp verbaut wurde, hängt vom Hersteller ab. Der Typ-2-Stecker ist der europäische Standard für das Laden mit normaler Geschwindigkeit. Wer eine Schnellladung nutzen will, sollte auf die entsprechende Technik am E-Auto achten. Der Standard für die Schnellladung ist der CCS-Stecker, welcher daher auch an den meisten Schnellladestationen vorhanden ist. Fürs Aufladen zuhause ist die Installation einer Wallbox zu empfehlen. Achten Sie bei der Anschaffung darauf, dass die Ladetechnik an der Wallbox zur Ladeausstattung des E-Autos passt. Wer eine Photovoltaikanlage auf dem Dach hat, kann das Auto sogar mit eigenem Solarstrom tanken. Das spart Tankkosten, macht unabhängig von steigenden Rohstoffpreisen und verbessert die Ökobilanz des Fahrzeugs.

Wallbox & Ladesäule: Welche Stecker und Ladekabel gibt es für E-Autos?
Inhalt dieses Artikels

Von der Erstberatung über die Planung bis hin zur Montage und Wartung erhalten Sie bei uns alles aus einer Hand.

Unser Einzugsgebiet